Erfolg des “Pakt für den Nachmittag” im Landkreis Darmstadt-Dieburg evaluieren

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Ein Antrag der Fraktion FW/UWG im Kreistag LaDaDi.

Beschlussvorschlag:

Der Kreisausschuss wird beauftragt, den Erfolg der Ganztagsschule/Pakt für den Nachmittag im Landkreis Darmstadt-Dieburg wird zum Ablauf des Schuljahres 2022/23 zu evaluieren. Dies erfolgt erstens durch eine Befragung der von der Ganztagsschule betroffenen Personenkreise.

Dabei sollen die Schulleitungen, die Lehrkräfte, die Betreuungskräfte in der (Nachmittags-) Betreuung und die Elternschaft jeweils mit einem eigenen Fragebogen danach gefragt werden, aus welchen Gründen sie am Pakt für den Nachmittag teilgenommen haben, wie sie die Ganztagsschule in den letzten Jahren erlebt haben, wo sie Vorteile und Nachteile, positive und negative Effekte auf den Lernerfolg der Kinder sowie Verbesserungsbedarf sehen. Hier soll darauf geachtet werden, dass offene Fragen gestellt werden und die Befragten die Gelegenheit erhalten, Aspekte auch genauer zu erläutern.

Selbstverständlich kann die Befragung der betroffenen Personengruppen nur freiwillig, anonym und im Rahmen der geltenden Gesetze erfolgen. Der Kreisausschuss wird gebeten, die Fragebögen den befassten Kreistagsausschüssen im Vorfeld vorzustellen und nach Beendigung der Befragung und Auswertung dem Kreistag die Ergebnisse in geeigneter Form vorzulegen.
Der Erfolg des „Pakt für den Nachmittag“ und die Ergebnisse der Befragung sollen in diesem Bericht zweitens aus fachlicher Sicht der Kreisverwaltung und des Staatlichen Schulamtes bewertet werden.
Der Kreisausschuss wird beauftragt, perspektivisch für die nächsten Schuljahre einheitliche überprüfbare Qualitätskriterien für teilnehmende Schulen am „Pakt für den Nachtmittag“ zu definieren. Des Weiteren wird eine regemäßige Evaluierung zur Überprüfung der definierten Qualitätskriterien angestrebt, deren Ergebnisse jeweils dem Schul-, Kultur- und Sportausschuss (SKSA) vorgestellt werden.

Begründung:

Die Einführung und Ausweitung der Ganztagsschule bis 14:30 Uhr im Landkreis Darmstadt-Dieburg wird in der öffentlichen politischen Debatte stets als voller Erfolg bewertet und dafür insbesondere die hohe Zahl der Teilnehmenden ins Feld geführt. Von 63 Grundschulen nehmen inzwischen 55 Schulen teil. Jedoch scheint die Qualität in der Betreuung sowie die Inhalte der Konzepte, die Transparenz für Eltern / Erziehungsberechtigte in den Schulen sehr unterschiedlich zu sein.

Eine Bewertung der Qualität der Umsetzung ist mit den derzeit vorliegenden Daten nicht möglich. Der quantitaiven Ausweitung des „Pakt für den Nachmittag“ muss nun eine qualitative Prüfung zur Verbesserung des PfdN folgen. Der Zeitpunkt ist günstig, weil mit dem Ende des Schuljahres 2022/23 die ersten „Paktklassen“ die Grundschule abschließen und auf die weiterführenden Schulen wechseln. Die in den vergangenen vier Jahren gemachten Erfahrungen aller Betroffenen sind ein wertvoller Informationspool, der genutzt werden sollte und den politisch Verantwortlichen sowie allen an der Umsetzung des PfdN Beteiligten helfen können, verbesserte Bedingungen für den Lernerfolg der Kinder zu erreichen.
Aufgrund der Tatsache, dass diese Schulkonzepte nicht auf allen Internetseiten der Grundschulen veröffentlicht werden und es teilweise erhebliche Unterschiede in den Qualitätsstandards der teilnehmenden Schulen „Pakt für den Nachmittag“ im Landkreis gibt, ist es erforderlich einen einheitlichen Qualitätsstand zu etablieren und regelmäßig zu überprüfen. Statistische Erhebungen zeigen, dass die Qualität der Grundschulen bundesweit nachlässt. Die Evaluierung des PfdN kann dazu beitragen, diesem Trend zumindest für Darnstadt-Dieburg ein Stück weit entgegen zu wirken.

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